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Starfield - eine Zusammenfassung nach 120 Stunden
Skyrim im Weltraum
Zunächst einmal: Es ist ein Bethesda Spiel und die spiele ich seit Morrowind eigentlich recht gerne. Die Fallout-Reihe hatte es mir nicht so angetan, aber die Elder Scrolls mochte ich immer. Aber Bethesda hat ein paar Entwicklerkrankheiten, die anscheinend zur Firmenkultur gehören.
- Bethesda kann nicht Menü.
- Bethesda kann nicht wirklich Story.
- Bethesda kann vor allem nicht Dialog.
Diese Konsolendenkweise, die sich durch die gesamte Bedienung zieht (Warum kann ich noch immer nicht einen Gegenstand schön auf einem Regalbrett platzieren? Oder wenigstens etwas mal gerade an die Wand auf dem Boden bauen?) war schon bei Oblivion und Skyrim mehr als nur lästig. Gerade wie man ein Menü baut wäre inzwischen doch mal lernbar gewesen. Naja. Ich habe das tatsächlich nicht erwartet weil das eben Firmenkultur zu sein scheint.
Die Hauptstory ist, naja, irgendwie sehr bitter geraten und zieht die Belanglosigkeit der Charakterdarstellung wunderbar durch den Kakao. Die meisten Figuren sind einem relativ egal, weil sie recht austauschbar sind, also was soll's, dass man am Ende ohnehin durchs Multiversum reist und alles ist wieder so, wie es war? Das ist nebenbei eine eher blöde Idee, auf die Art den Wiederspielwert zu erhöhen, gerade weil letztendlich alle Beziehungen, die man dann doch aufbauen kann, eher uninteressant, weil austauschbar sind.
Auch mag ich die Steuerung nicht besonders. Das Spielgefühl mit Maus und Tastatur hinterlässt beim Raumflug einen recht faden Geschmack und hat eher war von einem Arcade-Shooter. Ist natürlich der Konsolenorientierung geschuldet, ein Fehler, den Bethesda ja immer gern macht. Hier stört das mehr als bei der Elder-Scrolls Reihe, weil ich eigentlich drei Dimensionen zu Verfügung habe.
Leider völlig misslungen ist das – eigentlich geniale Feature – des Bauens. Ich darf meine eigenen Basen bauen und sogar meine eigenen Raumschiffe designen! Darauf war ich wirklich heiß, aber in der Praxis muss man sehr weit aufleveln, um überhaupt etwas sinnvolles damit anfangen zu können. Und dann sind die Beschränkungen doch recht drastisch. Das Bauen ist sehr mühsam, schlecht umgesetzt, und auch nicht gerade selbsterklärend. Wenn ich schon Leitungen brauche dann wäre etwas, nun, haptischeres als ein roter Strich schön gewesen. Meinetwegen auch eine Art Reißbrett-Modus.
Das Platzieren von Möbeln und anderen Gegenständen ist das nächste – man kann das nicht ausrichten. Dementsprechend steht alles etwas scheps herum, mich stört das massiv. Einen Trick habe ich entdeckt: Gerade vor die Wand stellen, Maus exakt ausrichten und erst dann das Baumenü aufmachen, um den Gegenstand zu platzieren. Aber – hey, das muss doch einfacher gehen! Selbst »Die Sims« kriegt das hin.
Der Schiffsbuilder ist auch so etwas – ich kann nur bestehende Schiffe umbauen. Zwar kann ich alle Komponenten löschen und bei Null anfangen, aber es ist eine mühsame Herumbastelei, etwas hinzubekommen und designmäßig schon sehr eingeschränkt. Die Mühlen sind auch schnell langsam und hakelig zu steuern, so dass ich am Ende immer wieder bei einem schlanken Design herauskomme.
Da kommt außerdem noch so ein Problem dazu – welchen Zweck erfüllt da eigentlich die Crew? Ist ja toll, dass ich meinen Begleiter mitnehmen kann aber wozu gibt es die Option, sechs oder mehr Crewmitglieder mitzunehmen, wenn die keine Aufgabe erfüllen – zum Beispiel Geschütztürme bedienen, das Schiff reparieren oder sogar mit einem Jäger rausgehen?
Dann das Thema Crafting: Eigentlich eine schöne Idee, aber sehr eingeschränkt, mit dem Skill-Beschränkungswahn auch unüberschaubar und kompliziert. Irgendwann gibt man es auf und verpasst dabei wahrscheinlich noch eine schöne Zahl an Gestaltungs- und Optimierungsoptionen. Da es nirgends im Spiel eine vernünftige Aufstellung gibt, welche Ressourcen ich für was brauche – beim Bauen wie beim Craften und Forschen – muss ich mir das zwangsweise von Hand notieren oder im Netz suchen. Ergo: Spiele Starfield mit mindestens zwei Bildschirmen! Das kann doch nicht der Stand der Technik sein, Bethesda!
Gerade im Vergleich mit Skyrim und Oblivion fällt mir die Kartenfunktion extrem negativ auf. Zwar ist die Steuerung für den Raumflug sympathisch und gut umgesetzt, aber die Sternenkarte in der maximalen Vergrößerung mit ihren einfachen Punkten ohne jede vernünftige Orientierung (schon eine politische Färbung wäre hilfreich, eine 2-Dimensionale Ansicht täte es auch, wenn bei der 3D-Variante eh zwei Systeme aufeinander liegen) ist eher billig... und das konnten schon Spiele in den 90ern besser.
Und die Stadt- bzw. Umgebungskarte… also echt! Warum? Ich meine, ein simpler Stadtplan, meinetwegen auch erst zum herunterladen bei irgendeinem Terminal wäre doch drin gewesen. Stattdessen hat man diese Punktewüste, die wohl eine topographische Ansicht andeuten soll, aber kaum Anhaltspunkte, wohin es gehen soll. Haben die bei der Flucht vor der Erde den Kompass vergessen? Warum habe ich nicht wenigstens Himmelsrichtungen? Außerdem kann es so schwer nicht sein, eine Karte einzublenden mit den Wegen, den Gebäuden und den sich nach und nach auch anzusammelnden wichtigen Punkten.
Tja… letztes eher negatives Thema: Das liebe Geld. Mal angesehen davon dass ein solches Universum sich geradezu anbieten würde für verschiedene Währungen und fiese Wechselkurse, die Schiffe sind zu billig – oder der Schrott zu teuer. Für ein gutes Schiff mit allen Schikanen lege ich so zwischen 150.000 und 250.000 Credits hin – das kann ich mir mit zwei oder drei Ecplitic-Basen, die ich komplett plündere, zusammenverdienen. Es kommt nicht selten vor, dass ich für meine Waffen bei einem Händler Munition kaufe und den um ungefähr 50.000 Credits reicher mache – dann versetze ich überflüssigen Kram aus dem Inventar und bin noch immer überladen, während der Typ schon wieder pleite ist. Selbst bei den überbordenden Gewinnspannen der Händler ist das irgendwie schlecht gebalanced. Man schwimmt recht schnell in Geld und kann es eigentlich nicht ausgeben.
Tja... so ist das eben
Dinge, die ich dem Spiel nicht ankreide sind die Nichtmöglichkeit nach Hause zu telefonieren (Wie denn auch über die Distanzen? Da ist ein Schiff das Überlicht kann einfach schneller – das ist eher realistisch. Lediglich das Landen und hinlatschen hätte man sich noch ersparen können). Dass die meisten Felsbrocken im All genau das sind, Felsbrocken halt, stört mich nicht. Finde ich auch nicht langweilig – da waren die Umgebungen in Skyrim mindestens genauso eintönig. Die Kräfte – die Starfieldvariante der Schreie aus Skyrim – nutze ich kaum, das Spiel erzwingt sie auch nicht. Man kann diesen Teil einfach auslassen, wenn man will, oder ihn genießen. Mein Geschmack ist es nicht, aber da ich zu nichts gezwungen werde, stört es mich auch nicht. Auch stört mich die mangelhafte Lippensynchronität nicht – wer's lippensynchron haben will soll es eben auf Englisch spielen. Mit Untertiteln ist das auch für Schüler – und an die richtet sich das Spiel nun eindeutig nicht – beherrschbar.
Es gibt aber auch viel positives zu bemerken.
Hervorragend sind – auch das sind gerne Stärken von Bethesda – die Nebenquests und insbesondere die Questreihen. Ob man nun für die UC eine Alienbedrohung bekämpft, für die Ranger eine Verschwörung aufdeckt oder aber für die Crimson Fleet auf Schatzsuche geht, die Missionen machen durchweg Spaß und die Charaktere sind dabei gar nicht schlecht gezeichnet.
Das bringt mich zu den Begleitern. Deren Antworten – nicht etwa final das Verhalten – sind der einzige echte moralische Kompass. Ob man sich den Piraten anschließt oder den UC hilft sie zu bekriegen, es spielt keine Rolle. Questreihe vorbei, schön, alles wie vorher. Es kann schlicht nicht passieren, dass sich z.B. Sam oder Andreja von einem abwenden, weil man sich für einen bestimmten Weg entschieden hat. Schade, da wäre viel mehr Tiefe drin gewesen. Vor allem hat man keinen spürbaren Einfluss auf die Welt, es ist einfach egal ob man da war oder nicht. Selbst der Tod von Ron Hope lässt Hopetown im Ist-zustand, die Bürger fragen sich jetzt nur was nun werden soll. Aber echte Folgen? Fehlanzeige.
Das gilt leider auch für's heiraten. Mir ist klar, dass da der amerikanische Markt zuschlägt mit all seinen albernen Moralvorstellungen. Aber warum kann ich nicht z.B. Sarah heiraten und mit Andreja eine Affäre anfangen? Oder umgekehrt? Die Heirat hat keine Konsequenzen außer Schmalz oder – und das ist natürlich wieder die Hauptquestsache – Bitterkeit, weil man den Ehepartner verliert. Zwar eine gute, dramatische Idee, aber das Thema Beziehung wird von Bethesda irgendwie sehr steril angegangen. Die Bindungsquests finde ich klasse, alle vier, und die Figuren mag ich eigentlich auch, aber es ist buchstäblich Wurst, wen und ob man heiratet. Warum hat das keine tiefere Bedeutung, wenn die Thematik sonst so bedeutungsschwanger aufbereitet ist?
Und – noch so ein Gruß in die USA: In einer Welt in der die Leute sich gegenseitig für ein paar Brocken Aluminum töten und mit Biowaffen, Mechs und Drogen arbeiten, könnte mein Ehepartner vielleicht nicht im Raumanzug aus dem Bett aufstehen, oder? Danke. Ich kreide Bethesda das nicht an, das ist eben die Amerikanisierung der Wirklichkeit. Aber wenn Sarah in voller Ledermontur aufwacht, frisch frisiert und ohne irgendwelche Frühstücks-, Kuschel- oder Sprechbedürfnisse, dafür mit irgendeinem flotten Spruch über die vergangene Nacht aufsteht (die man der Kinderseelen wegen ja verschlafen hat), dann wirkt das eher lächerlich. Aber hey, wenigstens kann man mit sowas ein bisschen spielen und die Figuren sind nicht nur Randerscheinungen.
Die oftmals erwähnte schiere Masse an Quests kommt einem eigentlich nur anfangs so vor – eigentlich ist es ein Skyrim im Weltraum. Die Quests sprudeln anfangs ziemlich, dann aber nimmt die Masse deutlich ab und am Ende arbeitet man sie einfach der Reihe nach ab. Viele davon könnten so auch in Skyrim oder in Cyrodiil spielen. Und - so viele sind es gar nicht. Da das Universum ziemlich leer ist - es würde mich wundern, wenn da, sagen wir, eine Million Leute leben - gibt es eigentlich nicht viele Städte und dementsprechend auch nicht so viele Quests. Das macht nichts, man hat zu tun, aber in 120, 150 Stunden sind eigentlich alle Quests mal bespielt.
Es macht Spaß mithilfe der Quest dieses Universum zu erkunden, auch wenn der Aufbau beispielsweise der Basen inklusive der Gegnerpositionen oftmals dezent identisch sind.
Das Universum selbst ist gar nicht mal so schlecht. Die wichtigsten Hauptwelten sind recht liebevoll gestaltet (New Atlantis, Neon, Akila, vor allem der Mars, usw.) und wie immer bei Bethesdaspielen erstaunliche klein. Ich war schon bei Oblivion verblüfft, wie klein diese Kaiserstadt eigentlich ist und den Effekt erfüllt New Atlantis auch, auch wenn die Unterstadt hier für ein bisschen Abwechslung sorgt. Rein von den Orten her war Skyrim aber größer.
Zumindest ich kann mich daran erfreuen, dass das Universum einen gebrauchten Eindruck macht, die Figuren wirken allesamt recht realistisch (vielleicht einen Ticken zu gutmütig und naiv) aber die ganze Sache wirkt durchdacht, in sich schlüssig und rund. Das Universum hat Geschichte, die man nach und nach entdecken kann und ich habe mich wie bolle amüsiert über die Quest auf dem Titan, wo man dem Touristenführer einfach mal eine Tour lang nachläuft. Das ist großartig.
Fazit:
ja, es gibt Mängel. Normalerweise kaufe ich einen solchen Titel frühestens ein Jahr nach dem Release, bis dahin sind die Kinderkrankheiten weg, der Preis ein bisschen akzeptabler und die Modderwelt hat die schlimmsten Entwicklerirrtümer auch bereinigt. Aber ich war einfach heiß auf Starfield und bin es noch.
Denn an und für und in sich macht das Universum einfach Spaß, zwingt mich nicht zum Multiplayer (Danke dafür!) und fühlt sich Alles in Allem doch recht groß und interessant und in seinen besten Momenten nach Firefly oder Babylon 5 an. Es gibt noch eine Menge Systeme, die ich entdecken will.
Insgesamt eine Empfehlung.